Bis dato trieb der Fischotter weiter nördlich der Donau sein zerstörendes Unwesen. Der Donauraum blieb Großteils davon verschont, oder die Spuren des Otters unentdeckt. Jetzt droht unseren Fischen an der Donau nicht nur Gefahr von fischfressenden Vögeln (Kormoran) von oben, sondern auch durch die Raubzüge der Otter von Land aus. Im Zuge eines Kontrollganges wurde im Augebiet der Donau ein Karpfen (s. Bild) aufgefunden, der Beute des Otters wurde. Der aufgefundene Fisch, muss erst kurz zuvor das Opfer des Otters geworden sein, da sich dessen Kiemendeckel noch bewegten. Der Ausnahmefisch von 98 cm musste aufgrund der durch den Otter zugefügten Verletzungen und dessen Fraßspuren leider getötet werden. Das sich der Otter an solch einem Ausnahmefisch vergriffen hat, ist mehr als bedenklich. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Fraßdruck des Kormorans und die damit verbundenen, schwindenden Fischbestände im Donauraum hiermit im Zusammenhang stehen.
Der Fischotter - gehört zur Familie der Marder. Er ist seinem Lebensraum dem Wasser, mehr als gut angepasst. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Fisch, aber auch Frösche, kleine Säugetiere und Wasservögel verschmäht er nicht. Der nachtaktive Räuber hat einen täglichen Nahrungsbedarf von etwa einem Kilogramm, hievon fallen etwa 90 % auf Fische.
Der Fischotter hat in Mitteleuropa keine nennenswerten natürlichen Feinde. Nur der Mensch hat ihm früher nachgestellt. Heute dagegen ist der größte Feind des Otters der Straßenverkehr.
Als Lebensraum bevorzugt der Fischotter naturnahe Gewässer mit einem artenreichen Nahrungsangebot. Bei seinen nächtlichen Streifzügen legt er sehr oft große Strecken zurück. Bezüglich der Population bzw. des Ausfraßes an natürlichen Gewässern in Österreich konnten keine seriösen Daten ermittelt werden. Seit 1968 steht der Fischotter in Österreich unter Naturschutz.
Wenn die Menschen in die Natur eingreifen und dadurch Unverhältnismäßigkeiten in Populationen (Kormoran, Gänsesäger, Mink etc.) entstehen, sollte man auch die Charakterstärke haben, Fehler einzugestehen und die erforderlichen Maßnahmen zur Bestandsreduzierung setzen, wenngleich es sich auch dabei um unpopuläre Maßnahmen handelt. Dies gilt im Besonderen für ”Neozoen” (Mink u. a.) die zu einer Gefahr für heimische Arten werden, da sie sich rasch vermehren und neuen Lebensräume schnell erschließen und auch eine Nahrungskonkurrenz darstellen.
Doch viele Menschen dürften die Ansicht vertreten, dass Fische nur Futter für Fischfresser sind.
Unsere heimischen Fischarten sollten doch genauso schutzwürdig sein, wie andere Tiere auch!
Aus diesen Gründen besteht größter Handlungsbedarf für unsere verantwortlichen Politiker. Doch eines ist gewiss, ist der letzte Fisch an unseren Gewässern aufgefressen, werden auch viele andere Tierarten aussterben.